Februar 1

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Folge #1: Nicht jedes Pfund geht durch den Mund!

Die drei Hauptgründe, warum Frauen 40+ nicht abnehmen

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In dieser Folge erklären wir, warum Frauen 40+ um abzunehmen, unbedingt langkettige Kohlenhydrate essen sollten, weshalb Stress in diesem Alter dick macht, und was im sogenannten „Überlebensmodus“ in deinem Körper passiert. Du erfährst, welche Lebensmittel deinen Stoffwechsel boostern, und welche ihn blockieren können. 

Julia: Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge. “Nicht jedes Pfund geht durch den Mund. Die drei Hauptgründe, warum Frauen ab 40 nicht abnehmen.”

Ich habe in meiner beruflichen Praxis immer wieder die Situation, dass Frauen ab 40 auf mich zukommen, weil sie schon lange erfolglos versuchen abzunehmen. Das ist einfach ein ganz  großes Thema in diesem Lebensalter.

Sehr  viele Frauen erzählen mir, wenn ich frage: Was haben Sie denn schon versucht, um abzunehmen? Ich habe auf Kohlenhydrate verzichtet. Oder ich esse gar keine Kohlenhydrate.

Und das ist so ein Moment, wo ich sehr hellhörig werde. Weil ich eben weiß, dass die Schilddrüse, das Organ, was unseren Stoffwechsel maßgeblich reguliert ist. Und gerade bei Frauen Mitte 40 ist die Schilddrüse oft sehr empfindlich und anfällig für Störungen.

Die Schilddrüse, die reguliert über die Hormone, die sie produziert und ausschüttet, maßgeblich unseren Stoffwechsel. Um diese wichtigen Stoffwechselhormone herzustellen, braucht die Schilddrüse unbedingt Kohlenhydrate. 

Warum Frauen 40+ langkettige Kohlenhydrate brauchen, um abzunehmen

Das heißt, wenn ich abnehmen möchte und auf Kohlenhydrate verzichte, erreiche ich eigentlich, wenn ich eine Frau Mitte 40 bin, genau das Gegenteil von dem, was ich möchte. Wenn die Schilddrüse nicht genügend Kohlenhydrate bekommt, also vor allem langkettige Kohlenhydrate, wird der Stoffwechsel sehr langsam. Langkettige Kohlenhydrate findet man vor allem in Quinoa, Hirse oder Süßkartoffeln.

Andrea, was ist denn so deine Erfahrung in Bezug auf Abnehmen und Kohlenhydrate? Erzähl mal, was erlebst du in deiner Praxis so?

Andrea: Ich sehe das ziemlich ähnlich wie du. Also zur Schilddrüse hast du das ja schon super erklärt. Kohlenhydrate sind im Moment so die Hauptschuldigen. Ungeachtet dessen, wie alt die Frau ist oder in welcher Lebenssituation sie sich befindet. Neben dem, dass die Schilddrüse dringend Kohlenhydrate braucht, braucht auch das Mikrobiom dringend Kohlenhydrate.

Kohlenhydrate sind unser Hauptballaststoffgeber und das Mikrobiom, was die Gesamtheit aller Darmbakterien darstellt, braucht Kohlenhydrate und Ballaststoffe, um sich am Leben zu erhalten. Und man sieht dort so diesen schönen Zirkel der zum Teufelskreis werden kann, weil es eine bestimmte Bakteriengruppe gibt, die wieder dafür zuständig ist, dass der Stoffwechsel sehr aktiv ist und damit quasi nicht jedes Gramm, das wir essen, zum Kilogramm auf der Waage wird. Und wenn wir sehr wenig Ballaststoffe essen, dann dezimieren wir diese wichtigen Mikroben im Darm.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen, man muss sich dann aber anschauen: Wie ernährt sich die Frau? Und da kann man sicher Anpassungen vornehmen oder auch bei bestimmten Krankheitsbildern kann eine starke Kohlenhydratreduktion für eine gewisse Zeit sinnvoll sein, aber nie für langfristig.

Und ein sehr wichtiger Aspekt finde ich auch, dass Essen einen großen sozialen Charakter hat. Essen soll nicht nur die Aufnahme von Kalorien sein, damit wir leben und arbeiten und Energie zur Verfügung haben. Essen ist ja auch ein großer gesellschaftlicher Aspekt und auch eine Sache, die richtig viel Endorphine ausschütten kann.

So ein tolles Abendessen mit einem Glas Rotwein bei Freunden und da darf es dann auch mal die Pizza sein. Warum denn nicht? Schüttet so viel Endorphine aus wie wenige andere Dinge und vor allem eine sehr restriktive Ernährungsform macht mir Stress, wenn ich die ganze Zeit darauf achte, dass nur kein Gramm Kohlenhydrate oder dies nicht oder ein gewisses Zeitfenster nicht eingehalten ist, dann habe ich so viel Cortisol im Blut und Cortisol ist unser Haupt-Stresshormon, dass ich das niemals wettmachen kann mit einer scheinbar gesunden Ernährung.

Julia:  Vielleicht können wir ganz kurz bevor wir auf das Thema Cortisol eingehen, noch mal erklären, zum Thema Kohlenhydrate, es gibt ja unterschiedliche Kohlenhydrate, nämlich lang und kurzkettige Kohlenhydrate. Und die kurzkettigen Kohlenhydrate, die finden wir vor allem in Weißmehl und Zucker. Die werden  sehr schnell zu Glukose aufgespalten und gehen ins Blut und lassen den Blutzuckerspiegel  sehr schnell sehr hoch ansteigen.

Und die langkettigen Kohlenhydrate, die brauchen einfach länger, bis die aufgespalten werden können und vom Körper verarbeitet. Und demzufolge steigt der Blutzuckerspiegel auch nicht ganz so schnell und so steil an und das wiederum hat zur Folge, dass damit für den Körper auch nicht so viel Stress einhergeht, also Cortisol ausgeschüttet wird.

Andrea:  Genau. Und was wir nicht vergessen dürfen ist was nehmen wir mit den Kohlenhydraten auf!. Ein leeres Weizenmehl bietet uns einfach wenig Vitamine und Mineralstoffe, wohingegen ein Brokkoli oder ein Blumenkohl, der durchaus auch Kohlenhydrate hat. Da kriegen wir noch so viel Vitamine und Mineralstoffe mit. Also wir dürfen nicht immer diese null und eins Sicht auf die Dinge haben. 

Warum Stress Frauen 40+ dick macht!

Julia:  Es ist tatsächlich so, dass Stress dick macht! Das kann man wirklich so sagen, weil Cortisol unseren Stoffwechsel blockiert, da der Körper im Überlebensmodus ist. Auf biochemischer Ebene gesehen, werden steinzeitliche Strukturen in unserem Gehirn aktiviert. Es geht sozusagen um Flüchten oder Kämpfen. Der Körper versorgt nur noch die lebenswichtigen Organe , das heißt Herz und Lunge, um den Kreislauf am Leben zu halten, Die Verdauung oder der Sexualtrieb, wird alles heruntergefahren. Wenn ich vom Bären verfolgt werde, macht es ja keinen Sinn, wenn ich in dem Moment  den Impuls verspüren würde, mich fortzupflanzen. Das würde mein Überleben ja nicht sichern. Deswegen ist es vom Körper einfach so angelegt. Wenn heutzutage jemanden einen sehr stressigen Job hat und auch sehr viel Stress im Privatleben hat, kann es eben sein, dass der Körper von dieser Frau auf biochemischer Ebene  im Überlebensmodus ist, und somit auch der Stoffwechsel lahmgelegt ist.

Im Überlebensmodus wird das Immunsystem unterdrückt,  und der Stoffwechsel heruntergefahren

Andrea:  Ja, genau, was vielleicht hier auch noch wichtig ist, ist das Immunsystem auch unterdrückt wird. Das haben wir oft nicht auf dem Schirm. Von unserer Auslegung her können wir, maximal eigentlich so vier, acht oder zehn Wochen im Stressmodus gut umgehen, und uns trotzdem gesund erhalten. Dauert dieser Stressmodus länger, dann ist unser System darauf nicht ausgelegt und eine so lange Unterdrückung vom Immunsystem begünstigt Entzündungen und da können wir auch Einfluss nehmen. Also ob wir diesen Zustand dann noch „verschlimmern“ durch unsere Ernährung, können wir durchaus beeinflussen. Das ist ja dein Spezialgebiet. Julia. Vielleicht magst du da auch noch was dazu sagen.

Welche Lebensmittel sollte frau bei chronischem Stress meiden?

Julia:  Ja, gerne. Also es gibt ja sogenannte entzündungsfördernde Lebensmittel. Wenn ich bestimmte Nahrungsmittel zu mir nehme, können diese  Entzündungen in meinem Körper aktivieren, oder  die Verdauungsorgane, speziell jetzt den Darm auch sehr belasten. Dazu gehört zum Beispiel Gluten. Das ist etwas, was die Schilddrüse gar nicht so gerne hat! Frauen, die eine Schilddrüsenunterfunktion oder sogar auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto haben, die sollten Gluten tatsächlich eher meiden, weil das sehr entzündungsfördernd wirkt. Genauso auch Lebensmittel aus Kuhmilchprodukten oder auch Fleisch aus konventioneller Tierhaltung. Das ist ein Bausein aus meinem Programm MyBestBody40+, da geht es darum, seine Hormone natürlich zu regulieren über die Ernährung, Bewegung und Entspannung. Im Rahmen dieses Programmes stelle ich eine ganze Rezeptsammlung zur Verfügung, die Rezepte beinhaltet, die sehr gut für die Schilddrüse und auch den Stoffwechsel von Frauen um die 40 sind.

Andrea:  Ich habe in der Praxis die Möglichkeit, durch verschiedene diagnostische Tools den Zustand herauszufinden, ob Cortisol schon Schaden angerichtet hat im Körper. Zum Beispiel über bestimmte Blutwerte oder über ein Cortisol Tagesprofil im Speichel. Und resultierend aus diesen Ergebnissen können wir dann Maßnahmen einleiten, wie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder auch homöopathische Arzneien. Durchaus aber auch die Lebensführung. Mir ist es schon auch wichtig, nicht nur zu substituieren, sondern auch die Lebensführung zu ändern. Wir können nicht so leben, dass wir quasi den Schaden wieder ausgleichen, indem wir dann Medikamente nehmen. Aber man kann wirklich sehr gut Einfluss drauf nehmen. Und auch wenn wir sehen, da sind schon Entzündungen im Körper, die wieder zurückzuführen sind und da ergänzen wir uns ja auch ganz gut. Uns beiden ist es  wichtig uns so ernähren, dass es uns gut tut. Aber mit Genuss natürlich. Also es gibt keine dauerhaften Verbote, sondern bestimmte Regulierungen, was mehr oder weniger zu essen ist und natürlich auch ein Bewegungsprogramm, das ich im Alltag umsetzen kann und das sich auch wirklich effektiv mit einem möglichst geringen Zeitaufwand umsetzen kann. Ist das, was du tust,  nach meiner Diagnostik.

Was du tun solltest, um als Frau 40+ abzunehmen

Julia:  Noch mal abschließend zusammengefasst: Die wichtigsten drei Punkte, die man als Frau ab 40 beachten sollte, wenn man abnehmen möchte: dass man die Ernährung so umstellt, dass man zum einen entzündungsfördernde Lebensmittel reduziert. Dann zweitens ist ganz arg wichtig, sich „schilddrüsenfreundlich“ zu ernähren, um über die Schilddrüse den Stoffwechsel zu pushen. Das heißt eben besonders auch auf langkettige Kohlenhydrate zu achten und wie ich schon gesagt hatte, entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu meiden und natürlich auch zu prüfen, ob man irgendwo sogenannte versteckte Entzündungen im Körper hat. Das kann zum Beispiel auch sein, dass man Probleme mit dem Zahnfleisch hat oder auch andere Entzündungen an den inneren Organen. Da wäre es auch möglich, diese Entzündungswerte über ein Blutbild zu überprüfen. Dann wäre es eben wichtig, das Cortisol, also die Stresshormone zu senken, indem man natürlich auch die Entzündungen senkt, aber auch guckt, wo habe ich denn vielleicht Stress in meinem Alltag, den ich noch mal reduzieren kann oder vielleicht sogar ganz vermeiden? Hast du dem noch was hinzuzufügen?

Andrea:  Perfekt zusammengefasst. Und mir ist einfach wichtig zu sagen Wir sind nicht hilflos, sondern wir haben total viele Möglichkeiten, wie wir selber einwirken können, um gesund zu werden und gesund zu bleiben.

Julia:  Genau. Ich denke das Wichtige ist wirklich, dass ich mir klar mache, wie ist meine persönliche, individuelle Situation. Welche Lebensmittel sollte ich zu mir nehmen? Worauf sollte ich achten und welche Bewegungsform ist die richtige für mich? 

In unserer nächsten Folge geht es um Hitzewallungen

Dann bleibt mir jetzt noch unsere nächste Folge anzukündigen:  „This girl is on fire! – Hitzewallungen oder warum es auch ganz ohne Schweißausbrüche geht“. In diesem Sinne habt noch einen schönen Tag. Das war euer Wechseljahre Podcast mit Julia und Andrea. 

Diese Podcastreihe enstand in Kooperation  mit Andrea Strasser von https://praxis-strasser.de/

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