Februar 1

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Folge #2: This girl is on fire – Hitzewallungen, oder warum es auch ganz ohne Schweißausbrüche geht

Wir gehen der Frage nach, wie entstehen Hitzewallungen, was kann ich vorbeugend tun, und was ist der Unterschied zwischen hormonell und stress bedingten Hitzewallungen?

Du erfährst, welches Hormon dafür verantwortlich ist, und was du tun kannst, um auch in den Wechseljahren cool zu bleiben! 

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Julia:  Klimakterium ist kein Gewächshaus. Der Podcast für Frauen ab 40, die ihre Wechseljahre rocken wollen. Herzlich willkommen zu unserer neuen Podcastfolge “This Girl is on Fire. Hitzewallungen oder warum es auch ganz ohne Schweißausbrüche geht.”

Was ist Östrogen und was macht es eigentlich? 

Östrogen ist für das typisch weibliche Aussehen verantwortlich. Das macht straff und faltenfrei und hält die Schleimhäute feucht, schützt die Knochen und das Herz- Kreislauf -System, schützt vor Alzheimer,und wird auch als das Versorgungs- und Nestbau Hormon bezeichnet. 

Östrogen,ist ein weibliches Geschlechtshormon, die körpereigene Produktion, lässt so ab Mitte 30 nach. Das ist auch die Ursache für viele Beschwerden in den Wechseljahren, nämlich zum Beispiel auch für Hitzewallungen. 

Wie entstehen Hitzewallungen?

Hitzewallungen können von einem kurzen Hitzeanflug bis zu starkem Schwitzen, aber Gott sei Dank ohne Schweißgeruch sein. Ursache ist hier der Östrogenmangel. Und ja, warum? Warum gibt es eigentlich diese Hitzewallungen? Man kann sich das so vorstellen, dass die Thermoregulation im Gehirn nicht mehr richtig funktioniert. Also ungefähr so, wie wenn bei deiner Heizung das Thermostat kaputt ist und die Heizung auf einmal volle Kanne los heizt und dann plötzlich wieder ganz kalt ist. 

Ich weiß, dass viele Frauen diese Hitzewallungen nicht nur mit jede Menge Deo und Funktionskleidung versuchen zu bekämpfen, sondern auch mit sogenannten Phytohormonen, also Hormonen aus Pflanzen. Andrea, was kannst du uns denn zu dem Thema erzählen?

Kann man mit Phytohormonen (Hormonen aus Pflanzen) etwas gegen Hitzewallungen tun?

Andrea : Also bevor ich auf den Unterschied zwischen Phytohormonen und bioidentischen Hormonen eingehe, ist es mir total wichtig noch zu erwähnen, dass Östrogenmangel noch andere Ursachen haben kann oder Folgen, wie nur Hitzewallungen. Was den meisten Frauen natürlich am präsentesten ist und warum sie am meisten „Angst haben“ vor den Wechseljahren. 

Östrogenmangel ist nicht nur für Hitzewallungen verantwortlich, sondern fördert auch die Entstehung von Osteoprose

Östrogen ist auch zuständig für unsere Knochengesundheit. Also es animiert quasi die Zellen, die für den Knochenaufbau zuständig sind, zu arbeiten. Und darum bekommen viele Frauen im Klimakterium, in den Wechseljahren, auch Probleme mit Osteoporose. 

Symptome eines Östrogenmangels

Wir können das verhindern, indem wir den Östrogenmangel und den Östrogenabfall langsam vonstatten gehen lassen. Und du hast es schon kurz erwähnt die Trockenheit der Schleimhäute. Und das ist nicht nur im Vaginalbereich der Fall, sondern viele Frauen sind auch sehr eingeschränkt durch die Trockenheit der Augen und durch die Trockenheit im Rachen. Also das sind Östrogenmangelsymptome bzw. Östriolmangelsymptome. 

Östrogen liegt in drei Formen vor im Körper und eine Form ist für die Trockenheit der Schleimhäute zuständig. Und auch dort kann man was machen. Es ist nicht so, dass wir diesen Hitzewallungen und diesen Folgen total ausgeliefert sind, sondern was wir im Prinzip tun wollen durch diese “Ersatztherapie”,  ist diesen Abfall, der zehn Jahre vor der letzten Menstruationsblutung schon beginnt, abzufedern. 

Wir können früh diesen Abfall milde gestalten. Wir hängen quasi den Frauen gleich einen Fallschirm an, dass dieser Abfall der Hormone nicht so schnell passiert, dass der Körper sich auch an diesen Mangel ein Stück gewöhnen kann und damit diese ganzen Folgeerkrankungen gar nicht sein müssen oder diese Beschwerden. Das ist kein Muss. 

Und viele haben ja auch so ein bisschen Hemmungen, da was zu tun, weil sie sagen na, das ist ja physiologisch so vorgesehen und ich will nicht mehr den Hormonstatus einer 30-jährigen Frau. Das können wir nicht und das will auch niemand. Aber man kann so viel auffangen, dass keine Frau leiden oder Folgen von diesem Mangel davontragen muss.

Julia:  Also, wenn ich ganz kurz einhaken darf: Das bedeutet, dass wir sozusagen durch bioidentische Hormone die fehlenden Hormone ein Stück weit im Körper ersetzen können, um diese Symptome abzumildern. Aber was wir damit nicht machen können, ist zum Beispiel einen 40 oder 50-jährigen Frauenkörper wieder in die 20er oder dreißiger Jahre zu verjüngen. Also ich glaube, wenn wir das machen könnten, wären wir wahrscheinlich beide ziemlich reich 🙂

Andrea :  Ja, aber ich glaube, das würde ich gar nicht wollen. Nein, also das könnte man theoretisch wahrscheinlich schon. Nein, das ist nicht unsere Idee. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten: so wie du vorgehst, Julia, durch eine bestimmte Art von Bewegung und Ernährung können wir diesem Östrogenabfall entgegenwirken und auch das Verhältnis zum Progesteron verbessern. 

Dann gibt es eben viele pflanzliche Hormone. Da geht es im Prinzip darum, dass die Hormone  im Körper Signale aussenden, um den Körper zu animieren, die Hormone selber noch mal ein bisschen mehr zu produzieren. 

Was sind bioidentische Hormone und wie wirken sie?

Aber das wirkt nie so korrekt. Ein bioidentisches Hormon wurde im Labor so angepasst an die Aufnahmestelle, man nennt es den Rezeptor im Körper, wo das körpereigene Hormon auch andockt. Also der Körper kann nicht unterscheiden, ob das Hormon von außen kommt oder ob er es selber hergestellt hat. Das hat den großen Vorteil, dass wir natürlich sehr exakt dosieren können. Und bei den Hitzewallungen kann man wirklich so fein eindosieren, bis die Hitzewallungen verschwunden sind. Es gibt genug Studien, die genau belegen, dass bioidentische Hormone keine Nebenwirkungen haben. Also braucht man keine Angst haben und kann sehr exakt so eindosieren, dass die Beschwerden verschwinden. So genau können wir das mit diesem pflanzlichen Hormon niemals tun, weil sie nicht so exakt eine Anlaufstelle im Körper haben, wo wir das tun können. Das ist der große Unterschied.

Julia: Ich habe gesehen, dass es sehr viele Kosmetik- oder Hautpflegepräparate für die Wechseljahre oder die Frau in den Wechseljahren gibt, die zum Beispiel Granatapfel enthalten. Da weiß man ja auch, dass Granatapfel ein bisschen Östrogen enthält. Was denkst du, ist es  tatsächlich etwas, was man  unterstützend nehmen kann? Oder macht es dann tatsächlich mehr Sinn den Granatapfel zu essen?

Andrea : Also ich glaube es macht mehr Sinn den Granatapfel zu essen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die Dosierungen, die bestenfalls in diesem Produkt, wenn überhaupt, drin sind, irgendeinen Effekt haben. Nein.

Was sind die ersten Symptome von Hitzewallungen?

Julia:  Ja, sehr interessant. Was mich jetzt noch interessieren würde.  Was können denn so die ersten Symptome sein von Hitzewallungen? Wenn ich  zum Beispiel Mitte Ende 30 bin. Wie stelle ich dann fest, dass ich jetzt tatsächlich Hitzewallungen habe und nicht gerade plötzlich ein bisschen schwitze?

Hitzewallungen haben verschiedene Ursachen

Andrea :  Hitzewallungen können verschiedene Ursachen haben. Das Immunsystem oder Stress kann auch Hitzewallungen verursachen. Hitzewallungen, die hormonell bedingt sind, treten vor allem am Beginn auf, in der Nacht. Dass ich nachts aufwache, weil mir heiß ist. Das ist so das typische Symptom, wenn das zunimmt. Natürlich tritt es auch tagsüber auf. Hitzewallungen mit Schweiß sind häufig ein Symptom vom Immunsystem. Auch das arbeitet in der Nacht.

Hitzewallungen, die tagsüber auftreten und nachts gar nicht am Beginn oder wenn es neue Symptome für die Frau sind, haben sehr viel mit Cortisol zu tun und mit Stress. 

Wenn ihr unseren letzten Podcast gehört habt, haben wir uns darüber unterhalten, was Cortisol macht im Köper und dass das auch nicht gut ist im Zusammenhang mit den weiblichen Sexualhormonen. Auch das kann ein Symptom sein, wo wir Abhilfe leisten können. Die ersten Symptome sind im Prinzip dieses nächtliche Erwachen durch Hitze.

Julia:  Okay, also das heißt, es ist ja insofern eigentlich dann schon ein sehr, sehr klares Bild. Ich kann für mich selber einordnen, ist es jetzt einfach nur, ein etwas größerer Schwitzanfall oder handelt es sich hierbei tatsächlich um Hitzewallungen.

Die Wechseljahre beginnen 10 Jahre vor der letzten Blutung

Andrea: Genau. Wenn uns bewusst ist, dass die Wechseljahre wirklich zehn Jahre vor der letzten Blutung beginnen, da denken wir noch nicht an Wechseljahre, aber wenn wir da schon beginnen,  unsere Ernährung und unsere Lebensführung entsprechend anzupassen. 

Das sieht man ja auch aus dem asiatischen Raum, wo die Menschen sich anders ernähren, dass die wenig mit Hitzewallungen zu tun haben, mit Wechseljahre Symptomen. Man kann schon sehen, auch ich in der Praxis, dass die Frauen, die ein sehr bewusstes oder auch ausgeglichenes Leben führen, eher weniger mit diesen Symptomen zu tun haben. Also auch hier haben wir es schon auch ein Stück in der Hand, wie stark die Symptome überhaupt dann auftreten.

Wie stark die Symptome der hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren auftreten, können wir selbst beeinflussen

Julia: Das kann ich aus meiner Praxis auch bestätigen. Die Klientinnen, die ich jetzt betreue, die tatsächlich schon immer eine sehr bewusste Lebensführung haben, im Sinne von, dass sie sehr auf die Ernährung achten und auch Sport treiben, auch für Entspannung sorgen. 

Es ist  tatsächlich so, dass die wirklich eher mit ein oder zwei Hormonen ein Thema haben und bei anderen, die eben in diesen genannten Bereichen nicht so gut für sich gesorgt haben, sieht man tatsächlich, dass  sehr viel mehr Hormone im Ungleichgewicht sind.

Andrea: Unbedingt.

Julia: Ja,dann würde ich sagen, sind wir am Ende dieser Folge angelangt. Wir hoffen, du konntest wieder etwas für dich mitnehmen und möchten an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass wir in unserer nächsten Podcastfolge uns mit dem Thema Stimmungsschwankungen beschäftigen werden. Und zwar wie du auch in der Hormonachterbahn die Stimmung oben hältst.

Diese Podcastreihe enstand in Kooperation  mit Andrea Strasser von https://praxis-strasser.de/

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