Herzlich Willkommen zu Klimakterium ist kein Gewächshaus, Deinem Podcast für natürliche Hormonregulation.
Ich bin Julia Doan, dein Hormoncoach und ich zeige dir, wie du mit gezielten Tipps zu Ernährung, Bewegung und Entspannung deine Hormone in Balance bringst und Beschwerden wie PMS, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen sowie Gewichtszunahme auf natürlicher Weise hinter dir lässt.
Lass uns gemeinsam auf deine Reise gehen zu einem Leben ohne Hormonbeschwerden. Schön, dass du da bist.
Ich freue mich heute ganz besonders, dass du eingeschaltet hast, denn ich habe mich nach zwei Jahren Pause dazu entschlossen, den Podcast Klimakterium ist kein Gewächshaus zu relaunchen. Damals vor zwei Jahren habe ich den Podcast zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Andrea Strasser gemacht. Das war ein gemeinsames Projekt und nach zwei Jahren Pause habe ich jetzt gedacht, ich werde dieses Projekt jetzt wieder starten. Andrea hat zwischenzeitlich einen eigenen Podcast, in dem geht es Stressmedizin.
Hier soll es um das Thema natürliche Hormonregulation für Frauen ab 40 gehen in diesem Podcast und speziell heute in dieser Folge ist das Thema: „Neustart ab 40, hormonelle Veränderungen verstehen und selbst natürlich regulieren“.
Vielleicht nochmal ganz kurz zu mir: Ich arbeite als Hormoncoach und Personal Trainerin für Frauen ab 40. Ich begleite Frauen in 1:1 und ich halte Vorträge und Workshops zum Thema Wechseljahre und Beruf und seit diesem Jahr auch ganz neu berate ich Unternehmen, die sich nicht nur familienfreundlich, sondern auch menopausefreundlich aufstellen möchten.
Also du siehst, da hat sich in der letzten Zeit auf diesem Gebiet unglaublich viel getan, worüber ich mich natürlich ganz besonders freue.
Und es ist im Übrigen auch so, dass ich nicht alleine arbeite, sondern ich arbeite immer zusammen mit dem Club der Hormonistinnen.
Der Club der Hormonistinnen
Der Club der Hormonistinnen ist quasi aus der Idee entstanden, das Thema mit den Hormonen und den unglaublich komplexen hormonellen Kreisläufen etwas greifbarer und weniger abstrakt zu machen. Und deswegen habe ich jedem Hormon ein alter Ego, also eine eigene Persönlichkeit verpasst.
Also zum Beispiel im Club der Hormonistinnen sind die Östrogener Vaginessa. Sie ist die Gynäkologin aus Oberschwaben und ist eben Fachexpertin für das weibliche Sexualhormon Östrogen.
Sie arbeitet sehr eng mit ihrer Kollegin zusammen, das ist die Progesterona Happiness. Die ist Psychologin und Paartherapeutin. Die sorgt eigentlich ja für gute Stimmung, dafür dass du ausgeglichen bist, auch mal fünfe gerade sein lassen kannst und ist dementsprechend auch dafür zuständig, dass du nicht so viel Stress mit deinem Partner hast.
Dann haben wir natürlich im Club auch Männer, nämlich zum Beispiel DHEA, Dieter Horst Emil Anton. Bei Dieter ist ein bisschen das Problem, das ist so ein kleiner Aufreißer, also der steht vor allem auch mehr auf jüngere Frauen. Und da sind eben gerade so Frauen die 40 oftmals ein bisschen traurig, weil Dieters Special Effects sind, dass er Körperfett abbaut, Muskulatur aufbaut, aber vor allem sorgt er für mehr Gelassenheit und ist eben auch dafür zuständig, so Stressspitzen auszugleichen.
Und da komme ich jetzt auch gleich schon zur Clubchefin und zwar ist es die Cortisolina Powercontrolina, die ist Informatikerin von Beruf und sie zieht sozusagen alle Strippen. Also die hat sozusagen alles im Blick. Die Frau, die steht immer unter Strom, immer unter Stress, immer unter Zeitdruck und sie ist die Chefin vom Club, weil sie ist für das Überleben zuständig. Ja, kann man sich natürlich vorstellen, dass es ein, ja wirklich auch verantwortungsvoller, sehr stressiger Job ist und dementsprechend ist es natürlich nachvollziehbar, dass sie da auch sehr unter Strom steht und oft auch sehr gestresst ist.
Dann haben wir noch den Clubhausmeister Mr. Macho Testo. Der ist auch unter anderem dafür zuständig, so die Stressspitzen von der Cortisolina etwas auszugleichen. Der baut auch Muskulatur auf, Körperfett ab und der macht auch mutig und gelassen.
Im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die Schildhut Butterfly. Die ist Gesundheitsexpertin und Health Coach, ist eine sehr sensible Person. Also da gibt es auch öfter mal Probleme mit der Clubchefin Cortisolina, weil sie einfach, also die Schildhut, mit Stress nicht so gut klarkommt.
Der Club der Hormonistinnen ist auch international besetzt. Wir haben Hashimoto aus Japan. Sie ist Awareness Coach und betreibt ein Teehaus in Tokio. Und ja, also was soll man sagen, es ist halt oft so in Videokonferenzen, dass man die Hashimoto sieht, wie sie da sehr erschöpft ist, sitzt und schläft, kann sich sehr schlecht konzentrieren. Also es ist manchmal ein bisschen schwierig mit der internationalen Zusammenarbeit, aber es ist definitiv auf jeden Fall so, dass sie absolut ihr Bestes gibt.
Ja, dann muss ich noch überlegen, wen gibt es denn noch im Club?
Genau, und zwar Key Accountant und Schlüsselkompetenz ist die Insulina Key. Ihre Freunde nennen sie auch Sugar Babe. Die kommt übrigens aus dem schönen Hütchenhausen in Rheinland-Pfalz und spricht dementsprechend auch Pfälzer Dialekt. Bei ihr ist es so, dass ihr Job der ist, wenn du was gegessen hast und dein Blutzuckerspiegel ansteigt, dann rennt sie mit ihren Schlüsseln durch den ganzen Körper und schließt jede einzelne Körperzelle auf, damit die Glucose und die Nährstoffe aus dem Blut in deine Körperzellen aufgenommen werden können. Also du siehst schon auch das ist ein sehr sehr wichtiger und verantwortungsvoller Job, deswegen arbeitet sie auch sehr eng mit unserer Clubchefin zusammen.
So jetzt habe ich dir mal die einzelnen Fachbereiche aus dem Club der Hormonistinnen kurz vorgestellt. Also jetzt weißt du, wer in deinem Körper so grob welche Aufgabe übernimmt. Kannst dir das Ganze ein bisschen vorstellen.
Und Es wird natürlich auch so sein, dass die Fachkompetenzen aus dem Club der Hormonistinnen in der ein oder anderen Podcast-Folge auch zu Gast sein werden. Also die werden da natürlich auch selbst zu Wort kommen und du hast dann natürlich auch dementsprechend die Möglichkeit, sie ein bisschen besser kennenzulernen.
Warum ist denn das Thema Periminopause und Menopause gerade auch in den Medien so präsent?
Vielleicht nochmal kurz zur Begriffsklärung. Die Periminopause meint die Zeit vor Beginn der Wechseljahre, also dann, wenn die ersten hormonellen Umstellungen stattfinden. Und es ist meistens bei Frauen ab 40 der Fall. Deswegen habe ich mich auch genau auf diese Zielgruppe und die Probleme und Beschwerden, die Frauen in der Phase der hormonellen Umstellung haben, spezialisiert.
Warum ist das Thema Menopause gerade so präsent in den Medien?
Das hat unter anderem damit zu tun, dass im April diesen Jahres, also 2024, wurde die Menosupport-Studie von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin vorgestellt.
Und zwar wurden da über einen Zeitraum von neun Monaten 2.119 Frauen über einen webbasierten Fragebogen befragt. Und die befragten Frauen, die waren zwischen 40 und 59 Jahren alt. Und das ist eben die Zeitspanne, in der Frauen potenziell von Wechseljahrsbeschwerden bzw. Von Beschwerden durch die hormonelle Umstellung betroffen sein können.
Und ja, in der Studie kam eben raus, dass fast 95 Prozent der befragten Frauen angegeben haben, dass sie massiv unter Erschöpfungen, Konzentrationsstörungen und Leistungseinbußen leiden.
25 Prozent der befragten Frauen haben angegeben, dass sie sogar aufgrund von Wechseljahresbeschwerden nur noch Teilzeit arbeiten können.
Und sogar 10 Prozent haben gesagt, dass sie so schlimme Beschwerden hatten, dass sie sogar früher in Rente gegangen sind.
Das heißt natürlich für die betroffenen Frauen zu allem Übel und Beschwerden, die sie haben, einen sicheren Weg in die Altersarmut. Und zum anderen ist es natürlich auch so, dass wenn wir uns mal den Arbeitsmarkt in Deutschland anschauen, dass in Bezug auf den Fachkräftemangel ein ganz großes Problem ist.
Warum? Weil wir in Deutschland aktuell 11, 5 Millionen Frauen sind, die zwischen 40 und 59 Jahre alt sind und somit potenziell von Wechseljahresbeschwerden betroffen sein können.
Und der nächste Punkt ist, dass wir mit diesen 11, 5 Millionen sind wir aktuell in Deutschland die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe. Das bedeutet also, dass es nicht nur darum geht, endlich mal sozusagen dieses Thema aus der Tabuzone zu holen und darüber zu sprechen, zu informieren, aufzuklären und natürlich dementsprechende Maßnahmen auch zu ergreifen, sondern es geht tatsächlich auch sehr, sehr, sehr, sehr viel Geld.
Dass du mal ein bisschen einen Eindruck davon bekommst, 2018 gab es eine Studie von der Mayo Klinik in Cleveland Und dort haben sie herausgefunden, dass aufgrund von wechseljahresbedingten Arbeitsausfällen es pro Jahr einen wirtschaftlichen Schaden von 18, 8 Milliarden US-Dollar gibt. Wenn man jetzt die Behandlungskosten noch dazurechnet, sind es sogar 26, 6 Milliarden US-Dollar.
Und diese Studie wurde ja bereits vor sechs Jahren durchgeführt. Das heißt also, dass es ja seit diesen sechs Jahren bestimmt auch mehr Frauen gibt, die in die Wechseljahre gekommen sind oder mit Anfang 40 die ersten Beschwerden durch die hormonelle Umstellung haben.
Du siehst also, wir sind keine Gruppe, kleine Minderheit mit peinlichen Problemen, über die man nicht spricht, sondern wir sprechen hier von einer wirklich großen Gruppe von Frauen, die von Beschwerden durch die hormonelle Umstellung betroffen sein können. Und es geht tatsächlich auch richtig, richtig viel Geld.
Vor diesem Hintergrund gab es am 18. Oktober 2024 eine Debatte im Bundestag zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz. Und dieses Thema wurde dann in den Gesundheitsausschuss eingegeben, dort weiter beraten zu werden.
Ich durfte mich einige Wochen im Vorfeld mit einer Bundestagsabgeordneten zu dem Thema austauschen und ihr auch so meine Gedanken darlegen, auch nochmal die neuesten Studienergebnisse präsentieren und wurde daraufhin als Dankeschön in den Bundestag eingeladen und durfte das Gebäude besichtigen und auch an einer Parlamentsdebatte als Zuschauerin teilnehmen und dazuhören. Das war auf jeden Fall ein sehr sehr spannendes Erlebnis.
Was passiert denn eigentlich bei Frauen ab 40?
Ich habe ja schon so ein paar mal jetzt angedeutet, dass da so einiges los ist Und es ist tatsächlich bei Frauen die 40 hormonell gesehen viel, viel mehr los als später in den Wechseljahren.
Wenn du dir mal vorstellst, also die beiden weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron sind ja so die beiden Hormone, die eigentlich unsere Stimmung, unsere Leistungsfähigkeit, auch unser Aussehen, unser Wohlbefinden sehr stark dominieren.
Und bei uns Frauen ist es eben dadurch, dass sich diese beiden Hormonspiegel jeden Monat ja zyklisch bedingt verändern. Das bedeutet, dein Körper produziert immer durch den monatlichen Eisprung Progesteron, also sprich Progesterona waltet ihres Amtes, sorgt dafür, dass du weniger gestresst bist, ausgeglichen bist, auch mal fünfe gerade sein lässt.
Und Östrogena ist ebenso zuständig dafür, für dieses weiche, weibliche Aussehen, kann aber natürlich, wenn sie es mit dem Östrogen übertrieben hat, auch zu Wassereinlagerungen führen, PMS, Migräne, Gewichtszunahme, Cellulitis und so weiter. Da werde ich in einer anderen Episode nochmal ausführlicher darauf eingehen.
Und auf jeden Fall ist es so, dass der Job von der Progesterona ist, durch diesen monatlichen Eisprung, der Progesteron produziert, die Wirkung vom Östrogen etwas auszugleichen. Das heißt, wenn du genügend Progesteron hast, dann hast du eine beschwerdefreie Regel, Du hast keine Stimmungsschwankungen, du fühlst dich gut. Also du hast dann quasi einfach nur eine Regel, wo du blutest und sonst passiert nicht viel. Auch keine starken oder schmerzhaften Blutungen.
So, also das wäre jetzt einfach mal so der Idealzustand im Verlauf der fruchtbaren Jahre. Bei vielen Frauen ist es ja so, dass sie durch hormonelle Verhütungsmittel den Eisprung unterdrücken. Das heißt, da wird kein Progesteron produziert, was dann eben sozusagen dazu führen kann, dass es zu Regelschmerzen und Periodenbeschwerden kommt.
So, jetzt nehmen wir aber einfach mal an, das würde alles so idealerweise funktionieren. Dann ist es so, dass so das 40. Lebensjahr herum es meistens zu immer mehr anovulatorischen Zyklen kommt, das heißt es sind Zyklen ohne Eisprung. Das bedeutet, da wird also auch kein Progesteron gebildet.
Im Prinzip ist uns das ja eigentlich auch ganz recht so, weil wir wollen ja nicht, bis wir 100 sind, schwanger werden können. Also hat die Natur sich sozusagen schon was dabei gedacht. Allerdings ist das Problem, dass durch dieses ausbleibende Progesteron das Östrogen keine, also eben diese ausgleichende Wirkung nicht mehr hat und anfängt wie wild Achterbahn zu fahren.
Das heißt, wenn der Östrogenspiegel dann sehr sehr hoch ist, hast du Symptome einer Östrogendominanz wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Blähungen, unreine Haut, Kopfschmerzen.
Wenn dann das Östrogen wieder nach unten absaust, dann hast du einen sogenannten Östrogenmangel, also zu wenig. Und dann kannst du eben auch Symptome bekommen wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, vor allem depressive Verstimmungen, dann eben auch so ein Brain fog, also ein Gehirnnebel, du kannst dich sehr schlecht konzentrieren, trockene Haut, trockene Schleimhäute, ein Brennen im Mund.
Manche Frauen haben dann auch Probleme, dass sie merken, dass sie einfach schlechter hören, einen Hörsturz haben oder ein Tinnitus. Das hängt damit zusammen, dass auch die Flimmerhärchen im Innenohr, die haben auch Östrogenrezeptoren.
Genau, also das heißt, du hast vor allem als Frau das 40. Lebensjahr herum, wenn diese hormonelle Umstellung startet. Das heißt, Hormonspiegel wie zum Beispiel das Progesteron stark absinken, sehr stark schwanken wie das Östrogen oder sich vielleicht sogar wie Dieter Horst Emil Anton, der mehr auf jüngere Frauen steht, also das DHEA, sich ganz vom Acker machen.
Das heißt, da ist wirklich ganz, ganz, ganz viel los. Und es ist tatsächlich so, dass es eigentlich fast alle Symptome geben kann, also wirklich von bis. Das hängt auch tatsächlich damit zusammen, dass Hormone an sich sind ja nichts anderes als Botenstoffe, die quasi vom Gehirn über diverse Drüsen in den Körper losgeschickt werden und jeder einzelnen Körperzelle sagen, was zu tun ist.
Also das heißt, es ist eigentlich unglaublich clever an dieser Steuerzentrale nämlich den Hormonen anzusetzen. So und jetzt ist es zum Beispiel so, dass jede einzelne Körperzelle hat Rezeptoren, wo die Hormone von der Schilddrüse wirken können, vom Insulin oder auch vom Östrogen und vom Progesteron. Das heißt, wenn jede einzelne deiner Körperzelle von diesen Hormonen beeinflusst und gesteuert wird, dann hat es natürlich auch sozusagen logischerweise auf jede einzelne Körperzelle Auswirkungen, wenn die Hormone aus dem Lot geraten sind.
So und wenn du jetzt gerne wissen möchtest, ob du schon in der Östrogen Achterbahn sitzt oder deine Hormone aus dem aus der Balance geraten sind und für deine Symptome verantwortlich sein könnten, dann kann ich dir empfehlen, meinen Hormoncheck zu machen. Da bekommst du nämlich dann auch gleich so eine kleine Auswertung, das ist ein 3-Minuten-Selbsttest, wo du eben sehen kannst, welche Hormone für deine Symptome verantwortlich sein könnten und was du da selber dagegen tun kannst.
Ja, ich wünsche dir viel Spaß und gute Erkenntnisse und freue mich schon darauf, dich in den nächsten Episode wieder begrüßen zu dürfen.
Alles Liebe
Deine Julia